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  • AutorenbildNatalie Lehnert

Wenn der Sinn dich frisst

Alles lacht, nur ich habe es mal wieder nicht verstanden. Die Worte sind so schnell aus deinem Mund geschossen, als wären es Raketen. Während du schon etliche Sätze in einen Raum voller Menschen geworfen hast, rast der erste noch mit Lichtgeschwindigkeit wieder und wieder gegen mein Hirn. Die grauen Zellen störts nicht. Sie sitzen entspannt bei Kaffee und Kuchen und lachen über blöde Witze.


Um mich herum erwacht Gelächter. Dein Witz ist auf fruchtbaren Boden gefallen und hat

eine Welle der Heiterkeit hinterlassen. Nur ich habe es mal wieder nicht kapiert. Mein Kopf ist manchmal so voll, dass lediglich der Praktikant am Empfang sitzt und der ist nicht so flott. Wenn ein Satz es endlich geschafft hat, zerlegt und in seinem Sinn erkannt worden zu sein, folgt nicht zwingend der nächste. Niemand hat sich die Mühe gemacht, ihn zu protokollieren und huch, weg ist er. Wie konnte das passieren?


Wichtig ist die Reaktion. Ein zweischneidiges Schwert. Wenn ich mit euch lache, wirkt es echt? Bin ich zu langsam? Was, wenn jemand meine Gründe hinterfragt? Ganz schön peinlich.


Am Telefon ist es am schlimmsten. Es gibt keine Körpersprache, kein Minenspiel. Der 50/50-Joker fällt weg. Worte können einer Monotonie auf den Leim gehen, die sich nicht wegreden lässt. Und Worte können eine Geschwindigkeit entwickeln, die eine

Identifizierung einzelner Satzfragmente fragwürdig erscheinen lässt.


Wenn der Sinn dich frisst und alle lachen - lachen sie dann über dich?

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