Smalltalk

"Halli Hallo, wie geht es dir?"

"Mir geht's nicht gut," still denk ich mir."

Ach, ist das Wetter wieder fein,

so darf es ruhig für immer sein."

Mein Kopf nun endlich hats geschnallt,

das was ich denk macht besser halt.

Die Worte leer,

von Smalltalk schwer.

Der Höflichkeit nun zur Genüge,

bekommt die Wahrheit eine Rüge.

Mit Worten wie auf Schwingen,

wie soll ich da begeistert klingen?

Das Regelwerk trägt ein Korsett,

von dem ich gerne Ahnung hätt.

So fliegen blind die Worte rum,

du fragst entgeistert: "Bist du dumm?

Auf meine Frage folgt kein Wort,

das ist ne Disziplin, so wie im Sport."

In meinem Kopf, da wird es still,

weil kein Gedanke zu dir will.

"Du bist so ruhig, ist alles gut?"

In meinem Magen grummelts -

Freude, Trauer, Wut?

Es fällt mir schwer, dich zu verstehn,

die Sinnhaftigkeit in deinen Worten sehn.

Der Sinn von Fragen ist nicht Schweigen,

und nicht Gelerntes aufzuzeigen.

Und wenn der Smalltalk nimmt eine Wende,

legt er die Chance in meine Hände.

Vorbei an starren Höflichkeiten,

beginn ich nun verbal zu leiten.

Detailgetreu erzähl ich dir,

was ich denke - tief in mir.

Verdammt - ich muss erkennen,

manche Dinge nicht zu nennen.

Die Regeln sind doch allen klar,

als sie genannt, ich wohl am Schlafen war.