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Ganz weit weg

Autorenbild: Natalie LehnertNatalie Lehnert

Manchmal tanzt er um mich - der Sturm aus Bildern, Geräuschen, Gerüchen und Worten. Ich trete zurück, Schritt für Schritt. Permanent zerren die Eindrücke ungefiltert an mir. Meine Gedanken fliegen mir buchstäblich um die Ohren, wenn ich doch eigentlich funktionieren will. Nein, muss. Trotzdem werde ich mit jedem Schritt mehr zu dem Schatten, der mein Bewusstsein aus meinem Körper zerrt. Nicht denken, nicht fühlen, der Wahrnehmung keinen Raum schenken. Meine Konzentration verlässt das sinkende Schiff, segelt in einem Blick, der verschwimmt, davon.





Du sprichst mit mir, ohne dass deine Worte mich durchdringen. Komisch, sie ist komisch... Die Worte flitzen durch meinen Kopf. Fragmente einer längst vergangenen Zeit. Und jetzt? Jahre der Arbeit und die Worte rasen wie ein Boomerang durch meine Gedanken. Alles in mir schreit nach einer Ruhe, die mir nicht zusteht, wenn ich eine von euch sein will, ein Spagat, der so kinderleicht wirkt, dass die Würdigung ausbleibt. Ganz weit weg ist der Ort, der die Ruhe verspricht, die mein Körper einfordert und das Band kappt, das mich bei dir hält.


Manchmal wünschte ich, du würdest verstehen, was ich in Worte packe und dann doch sein Ziel verfehlt. Ich wünschte, du könntest die Überforderung riechen, schmecken, hören und fühlen - wie sie brüllt, wie sie blendet, wie deine Nase verwirrt den Dienst quittiert. Wie dein Herz rast, deine Gedanken explodieren und dein Kopf den Stecker zieht. Ganz weit weg. Hörst du mich? Hallllllloooooo?

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