Stell dir vor, dass du im Meer schwimmst und pausenlos gegen die Wellen kämpfst, die dich zurückdrängen. Der Widerstand fordert eine Kraft, die dich langsam aber sicher zu verlassen droht. Um dich herum ist neben einem kleinen Boot nichts als Wasser, das dich einkreist und dich zurückwirft. Vor dir ist das Ufer, das dir festen Boden unter den Füßen garantiert - wenn du es erreichst. Die Logik treibt dich an, in einen Kampf zu stürzen, den du unmöglich gewinnen kannst. Wenn du in das Boot steigst, wirst du dein Ziel aus den Augen verlieren.
Egal wie hart du kämpfst, wirst du die Distanz nicht aufholen können. Was, wenn du es nicht tust? Wenn du im Kampf um das Ufer die Grenzen nicht siehst, deine Reserven dich erschöpft nach unten ziehen. Keiner kann dir die Entscheidung abnehmen - deine Füße in die Erde graben, die dich womöglich weiterbringt oder über die Klippen deiner Angst springen.
Wem willst du treu sein, wenn du über deine Selbstachtung steigst, ohne sie eines Blickes zu würdigen? Die Kraft, die durch deinen Körper fließt und Potenziale wachküsst, braucht
Pausen, die du ihr nicht zugestehst. Du kämpfst härter, als deine Reserven halten, aber niemand macht sich die Mühe, dir beizustehen. Das Boot, als Bewahrer deiner Ressourcen, erntet die Wut, die dein Scheitern heraufbeschworen hat. Aufgeben? Wer sieht dich noch, wenn du einsteigst und mit den Wellen verschwindest? Und wer tut es jetzt? Du - ein Punkt in den Wellen - die Würde schon eingebüßt?
Dein Mund fürchtet das Lächeln, weil er sich dabei mit Wasser füllt. Was hast du noch entgegenzusetzen? Wie schwer muss sich die Hoffnung um dich klammern, bis du zu sehen beginnst? Egal wie viele von uns mit dem gleichen Ziel vor Augen zu schwimmen beginnen, wirst du es vermutlich nicht erreichen. Aber wenn du den Blick nicht abwendest, dem Boot nicht die Chance einräumst, zur größten Chance deines Lebens zu werden, wie willst du dann jemals ankommen?
Es ist keine Schande, den Weg nicht zu kennen und Ansprüchen nicht gerecht zu werden. Was zwingt dich, hartnäckig gegen deine eigenen Grenzen zu schwimmen und Ziele zu erreichen, die vielleicht gar nicht deine sind? Anderssein ist ein Kampf, der erst dann leichter werden kann, wenn du deine Ziele hinterfragst. Steigst du ins Boot oder versuchst du weiterhin eine Grenze zu überwinden, die dich auszugrenzen droht?
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